Metalle aus Zahnersatz wirken lokal und systemisch.
Neben der Amalgamsanierung gibt es weitere metallische Belastungen des Organismus aus zahnärztlichen Restaurationsmaßnahmen. Mittlerweile gibt es auf dem Dentalmarkt etwa 1.500 verschiedene Metalllegierungen, von Nicht-Edelmetall– bis zur Hochgoldlegierung. Dazu kommen noch die passenden Lote zur Verbindung verschiedener Metalle zum Zahnersatz als einheitlichem Werkstück.
Korrosion
Unter zahnmedizinischer Korrosion versteht man die langsame Zerstörung von Werkstoffen durch ein aggressives Medium in der Mundhöhle. Je nach Zusammensetzung, Zustand, Lage und Größe geben metallische Zahnersatzmaterialien durch Abrieb und Korrosion Metalle in den Speichel und in das umliegende Gewebe ab. Es ist jedoch zu beachten, dass jeder zahnärztliche Werkstoff im Mund einer (chemischen) Freisetzung ausgesetzt ist.
Die höchsten Korrosionsraten sind an Haftoxiden zu finden, eine Metalloxidschicht auf keramisch verblendeten Metallarbeiten, die zum Verbund der Verblendung auf dem Metall aber unerlässlich ist.
Gesundheitliche Auswirkungen durch metallische Werkstoffe
In Einzelfällen kann eine lokale oder auch generalisierte Entzündung des Zahnfleisches entstehen. Eine dauerhaft erhöhte Metallkonzentration im Speichel, steigert jedoch das Risiko für eine systemische Metallbelastung des Organismus.
Mögliche Folgen sind Sensibilisierungen sowie toxische Effekte.
Symptome aus Belastungen durch Zahnmetalle zeigen sich in der Regel erst nach Jahren bis Jahrzehnte. Ein Zusammenhang zwischen den gesundheitlichen Problemen bzw. zwischen den chronischen Krankheiten und dem Vorhandensein einer zahnärztlichen Werkstoffproblematik kann, somit wenn überhaupt, nur ein Therapeut herstellen, der mit dieser Problematik vertraut ist. Generell ist der Nachweis eines Zusammenhangs schwierig, das Ausmaß ist aber mittels einer Multielementanalyse im Speichel messbar.
Um korrosionsstabilen Zahnersatz zu erhalten, bedarf es einer speziellen Herstellungsmetode, wie sie z.B. Zahnlabore beherrschen, die das Qualitätssiegel der Deutschen Gesellschaft für Umwelt- und Humantoxiokologie erworben haben.
Allergische Reaktionen durch Dentalmetall
Alle in der Zahnheilkunde verwendeten Metalle sind potenziell allergisierend. Da sie allerdings niedermolekular sind, können sie in der Regel für sich genommen keine Immunantwort auslösen, sondern erst durch die Bindung an ein körpereigenes Protein.
Es handelt sich um spezifische Immunreaktionen, die Allergien von zellulärem Typ am Einwirkungsort, mit Bildung metallspezifischer T-Lymphozyten zur Folge haben. In der Regel kommt es nicht zur Kontaktallergie, sondern eher zu systemischen Störungen.
Bei individuell bestehenden Sensibilisierungen (nachweisbar über den LTT) können bereits geringe Belastungen eine Typ-IV-Immunreaktion/Allergie hervorrufen. Die bei anhaltender Exposition resultierende dauerhafte Immunaktivierung, kann alle Facetten einer chronischen Entzündung umfassen sowie zu einer Verstärkung lokaler Entzündungsvorgänge und Autoimmunreaktionen führen.
Metallbelastung und Darmflora
Hohe Metallkonzentrationen im Speichel oder in der Nahrung können die Magen- und Darmschleimhaut zerstören und die Darmdurchlässigkeit drastisch steigern. Infolgedessen gelangen vermehrt bakterielle Bestandteile der Darmflora in den Blutkreislauf und führen zu einer systemischen Entzündung. Viele Metalle können dosisabhängig das angeborene Immunsystem aktivieren sowie oxidativen Stress verursachen. Die entstehenden freien Radikale greifen zelluläre Strukturen an und rufen Schäden an DNA, Proteinen und Membranen hervor.
Auch sehr niedrige (subtoxische) Konzentrationen sind bereits von möglicher klinischer Relevanz, da Mehrfachbelastungen (auch aus Nahrung und Trinkwasser!) die toxische Wirkung des einzelnen Metalls potenzieren können. Neben der direkten Toxizität schädigen Metalle, wie Cadmium und Nickel, den Organismus auch indirekt durch die Verdrängung essenzieller Mineralstoffe aus metallabhängigen Enzymen.
Wann sollten Sie eine Untersuchung anstreben?
- Bei Verdacht auf toxische Belastungen des Speichels, Störung der Magen- und Darmintegrität oder bei Verdacht auf eine ursächliche Rolle der aus Zahnersatz herrührenden Metalle für pathologisch veränderte Entzündungs- und oxidative Stressmarker.
- Nachweis tatsächlicher Belastung bei bekannter Sensibilisierung auf ein spezifisches Metall.
Unter ganzheitlich – systemischen Gesichtspunkten ist jede allergische Reaktion ein Überlastungssyndrom der körpereigenen Selbststeuerung. Ist der Säure – Basen Haushalt erstmal entgleist, kann eine Allergie entstehen.
Wenn bei Ihnen eine Metallsanierung stattgefunden hat, sollten sie auf jeden fall abschließend entgiften.
Herzliche Grüße
Andrea Feuer