Der Beruf des Apothekers in der heutigen Zeit

Ich war heute einen Tag in einer Apotheke und habe dort einen Stand zur Mundgesundheitsberatung gehabt. Abgesehen von den netten Kunden, ist mir dennoch eines aufgefallen, worauf ich einmal eingehen möchte.

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) listet Lieferengpässe bei rezeptpflichtigen Medikamenten. Darunter sind unter anderem Schmerzmittel, Antibiotika, fiebersenkende Mittel und Krebsmedikamente. Es wird leider regelrecht Panik in den Medien geschürt und die Menschen sind verunsichert.

Alle Menschen sollten also in der Erkältungszeit immer darauf achten, Ihr Immunsystem aufrecht zu erhalten, damit man eben so wenig wie möglich solcher knappen Medikationen benötigt.

Apotheker leisten eine sehr anstrengende Arbeit. Sie müssen aufgrund der Medikamentenknappheit nach Alternativen suchen, damit die Menschen Ihre benötigten Wirkstoffe für Ihre jeweilige Erkrankung bekommen. Ich möchte daran erinnern, was dieser Beruf im Ursprung einmal war und was für eine hochqualifizierte Ausbildung dafür nötig ist.

Der Beruf des Apothekers hat eine viele Jahrhunderte dauernde Entwicklung durchgemacht. Vieles hat sich in dieser Zeit verändert, einiges ist aber auch erstaunlich konstant geblieben.

Der Beruf des Apothekers reicht weit in die Geschichte zurück. Es ist überliefert, dass zum Beispiel in Arabien, aber auch in Europa bereits im Mittelalter das Herstellen und Herausgeben von Arzneimitteln vom Beruf des Arztes getrennt waren. Die Pharmazeutik war weit fortgeschritten und bereits Anfang des 16. Jahrhunderts entwickelte sie sich zum eigenständigen Fach. Bis dahin war der Apotheker ein Handwerker, dessen Labor sich in der Regel im eigenen Haus befand. Zu den typischen Arbeitsgeräten gehörten unterschiedliche Waagen, diverse Mörser und Stößel, Reibschalen und unzählige Gefäße zum Erhitzen und Konzentrieren der diversen Stoffe. Dabei kam der Apotheker mit gefährlichen Substanzen und giftigen Dämpfen in Kontakt, die seine Lebens­erwartung deutlich senkten.

Der Apotheker ist also nicht nur eine Bedienung im Medikamentenwarenhaus, sondern er kennt sich mit den einzelnen Wirkstoffen und dessen Wirkungen/Nebenwirkungen aus.

Mit der Industrialisierung hielt auch bei den Medikamenten die Massenproduktion Einzug. Der Apotheker bezieht die Heilmittel von den Pharmaunternehmen und wirkt vorwiegend als Berater. Nur sehr selten oder in besonderen Situationen werden Medikamente oder Salben noch in der Apotheke hergestellt.

Bei der Abgabe von rezeptpflichtigen Medikamenten übernimmt der Apotheker eine wichtige Kontrollfunktion. Durch das vollständige Dossier hat er den Überblick über alle Medikamente, die der Kunde einnimmt, und kann so vor Wechsel- und Nebenwirkungen zwischen und von Medikamenten warnen. Erfahrungen zeigen, dass weniger als die Hälfte aller Medikamente korrekt eingenommen werden.

Bei Alltagsbeschwerden oder kleineren Gesundheitsstörungen ist es nicht zwingend notwendig, einen Arzt zu konsultieren. Bagatell-Erkrankungen wie Erkältungen, Magenverstimmungen oder Kopfschmerzen können gut im Rahmen der Selbstmedikation behandelt werden. In diesen Fällen gehen viele zum Apotheker als Gesundheitsberater, der die Beschwerden des Patienten hinterfragt und dessen Produktwünsche kritisch prüft.

Bei kleineren Gesundheitsstörungen vertrauen also die Menschen auf das Wissen des Apothekers. Leider fehlt dieses Vertrauen aber, wenn rezeptpflichtige Medikamente ausgegeben werden und der Apotheker zusätzliche darauf hinweist, es wäre notwendig etwas Aufbauendes dazu einzunehmen.

Beispiel 1: Ein Penicillin oder Antibiotika wird verschrieben. Diese Wirkstoffe sind bei manchen Erkrankungen sehr wichtig, aber sie zerstören halt nicht nur die kranken Bakterien, sondern auch die guten. Sie zerstören also die Immunabwehr und schwächen somit den Körper. In der Erkältungszeit ist der Organismus also noch mehr geschwächt und anfälliger.

Wenn der Apotheker den Kunden also nun zusätzlich ein aufbauendes Präparat ein Probiotikum zum Wiederaufbau der Immunabwehr empfiehlt, sollte man dies ernst nehmen und nicht die Gedanken haben, sie wollen nur Geld verdienen. Er möchte schlicht und einfach die Immunabwehr wieder stärken.

Beispiel 2: Fast alle Medikamente sind Mikronährstoffräuber, die der Organismus für eine gute Immunabwehr benötigt. Wenn der Apotheker also zusätzlich noch Mineralstoffe oder Vitamine anbietet, sollte dieser Ratschlag ernst genommen und nicht abgetan werden, als ob der Arzt hat mir das aber nicht gesagt.

Nochmal….. in der Ausbildung zum Apotheker wird dieses Wissen gelehrt. Es geht also nicht ums Geld verdienen, sondern um die Stärkung des Organismus und um eine mögliche Vermeidung weiterer Erkrankungen.

Ich habe heute den Eindruck erhalten, dass Apotheker (vielleicht nicht alle) bedacht darauf sind, den Menschen zu helfen und Nebenwirkungen zu minimieren!

Mein Appell: Sind Sie dankbar wenn Sie so eine Beratung erhalten und Vertrauen dem Apotheker, wenn er ein zusätzliches Präparat wie Mikronährstoffe oder Probiotika zur Unterstützung anbietet“!

Nur so kann man vorbeugen, gesund bleiben und das Gesundheitssystem langfristig entlasten.

Danke an alle Apotheker und Apothekerinnen für Ihre wertvolle Arbeit und die Aufklärung zur Gesundheit.

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