Parodontitis und Asthma

Forscher beobachten einen Zusammenhang!

Eine Entzündung des Zahnhalteapparats hat möglicherweise etwas mit schwerem Asthma zu tun. Ob die Entzündung im Mund Folge oder Ursache ist, ist noch nicht geklärt.

Zahnfleischentzündungen sind nicht nur unangenehm, sie können auch zu Zahnverlust führen. Dauerhafte Entzündungen des gesamten Zahnhalteapparats führen zu einem Schwund an Zahnfleisch und weiterem, den Zahn umgebenden Gewebe – der Zahn verliert an Halt. Auch Entzündungen ausgehend von den Zahnwurzeln können dazu führen.

Weitere Auswirkungen auf die Gesundheit möglich

Wissenschaftler aus Brasilien haben daher untersucht, ob das auch bei Asthma der Fall sein könnte. Sie haben dazu Menschen mit schwerem Asthma und Menschen ohne Asthma auf Parodontitis hin untersucht. An der Studie der Forscher nahmen 130 Erwachsene mit schwerem Asthma teil, dass durch Therapie unter Kontrolle war, und 130 Erwachsene ohne Asthma.

Wissenschaftler konnten Zusammenhang beobachten

Die statistische Auswertung der gesammelten Daten in dieser Fall-Kontroll-Studie ergab einen Zusammenhang zwischen Parodontitis und schwerem Asthma. Dieser blieb auch bestehen, wenn die Wissenschaftler weitere Faktoren berücksichtigten, die einen Einfluss haben könnten. Menschen mit Parodontitis hatten laut den Wissenschaftlern ein dreimal höheres Risiko für schweres Asthma als Menschen ohne Parodontitis. Teilnehmer mit schwerem Asthma hatten in ihrer Untersuchung häufiger Parodontitis als die Teilnehmer ohne Asthma (46,6 % gegenüber 22,3 %).

Weitere Untersuchungen zu Zusammenhang zwischen Asthma und Parodontitis nötig

Die Wissenschaftler fassen zusammen, dass sie in ihrer Untersuchung einen Zusammenhang zwischen Parodontitis und schwerem Asthma beobachten konnten. Weiter Untersuchungen seien nötig, um festzustellen, wie genau Parodontitis und schweres Asthma zusammenhängen könnten. Denn es könne der Beobachtung ein kausaler, also direkter Zusammenhang zugrunde liegen, aber es könne auch genauso eine Folge der entzündlichen Prozesse, die typisch für Asthma sind, sein oder eine Folge der Asthmamedikamente. Die Verwendung eines cortisonhaltigen Asthmasprays kann Mundtrockenheit und damit Probleme wie Mundgeruch, Entzündungen und Zahnschäden verursachen.

Typische Folgen einer Langzeittherapie mit kortisonhaltigem Asthmaspray, die als Folge der übermäßigen Mundtrockenheit auftreten, sind unter anderem

Ein weiteres (eher seltenes) Symptom, das mit der Einnahme von Kortison in Verbindung steht, ist die Osteoporose des Unterkiefers.

Forscher werteten im Rahmen einer Meta-Studie mehr als 20 Einzelstudien aus, die den Bezug zwischen Asthma und Zahngesundheit zum Gegenstand haben. Die Auswertung zeigt unter anderem eine starke Relation zwischen der Verwendung von Asthmasprays mit Kortison und dem Auftreten von Zahnfleischentzündungen, Zahnfleischrückgang und Karies.

Eine Asthmaerkrankung erhöht vor allem bei kleineren Kindern das Karies-Risiko. Dies ist vor allem auf die Nebenwirkung von kortisonhaltigen Asthmasprays (Mundtrockenheit) zurückzuführen. Besonders problematisch ist hierbei, dass kleine Kinder ein Durstgefühl weniger deutlicher wahrnehmen und kaum bis gar nicht artikulieren können, dass ihr Mund zu trocken ist. Zudem atmen asthmakranke Kinder wesentlich häufiger durch den Mund, was das Symptom der Mundtrockenheit zusätzlich intensiviert. Das im Asthmaspray enthaltene Kortison schränkt die Speichelproduktion ein. Ohne ausreichend Speichel ist der Mundraum anfälliger für Bakterien, da er sich weniger gut reinigen und z. B. Karies-produzierende Säuren nur unzureichend verdünnen kann. Der Speichel enthält zudem Stoffe, die den Zahnschmelz mineralisieren. Ist die Mundflora durch Kortison beeinträchtigt, kann der Speichel seine Schutzfunktion nicht mehr hinreichend erfüllen – dies bietet Bakterien perfekte Lebensbedingungen. Eine Nebenwirkung des Asthmasprays bzw. des Kortisons ist also, dass sich Bakterien im Mund besser vermehren und die Zähne sowie das Zahnfleisch angreifen können.

Asthma-Patienten profitieren auf jeden Fall von einer guten Mundhygiene. So kann Löcher in den Zähnen, die durch Mundtrockenheit durch Asthmamedikamente begünstigt wird, genauso wie einer Parodontitis vorgebeugt werden.

weitere Ursachen einer Parodontitis

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