Medikamente, die Nährstoffe beeinflussen

Fast jedem von uns, wurde schon mal ein Medikament vom Arzt verschrieben und musste dieses zu Therapiezwecken einnehmen, oder bei Kopfschmerzen greifen viele Menschen nicht selten zu einem Aspirin.

Das Antibiotika und Penicilline die Darmflora zerstören, ist mittlerweile fast jedem bekannt und viele bauen danach, mit Probiotika die Darmflora wieder auf.

Aber viel weniger ist bekannt, dass sehr viele pharmakologische Substanzen, die Aufnahme, die Ausscheidung oder den Stoffwechsel bestimmter Nährstoffe beeinträchtigen können. Manche Medikamente erweisen sich dabei als regelrechter Nährstoffräuber.

In den Beipackzetteln findet man entsprechende Hinweise leider nur selten. Man darf sich also nicht wundern, warum sehr viele Menschen Mangelerscheinungen von Mikronährstoffen aufweisen und somit das Immunsystem geschwächt ist und andere Krankheiten entstehen können.

Das mögliche Auftreten von Wechselwirkungen zwischen Medikamenten und Nährstoffen bedeutet keinesfalls, dass diese Medikamente jetzt alle und sofort abgesetzt werden müssen. Wenn eine eindeutige medizinische Indikation mit einem positiven Nutzen-Risiko Verhältnis besteht, sollten die Medikamente eingenommen werden.

In der folgenden Tabelle werden nur die wichtigsten Medikamente bzw. Wirkstoffe und deren Wirkungen berücksichtigt und sie liefert auch nur einen Ausschnitt möglicher Wechselwirkungen.

Die möglicherweise beeinträchtigten Nährstoffe sollten ggf. zusätzlich eingenommen werden, eventuell nach einer Nährstoffanalyse.

Wechselwirkungen zwischen Medikament/Wirkstoff und Nährstoffe

Medikament/WirkstoffWechselwirkungen
  
ACE Hemmererhöhte renale Zinkausscheidung (über die Nieren in den Urin)  
Allopurinolkann die Einlagerung von Eisen fördern  
Anabolikaerhöhen die renalen Kaliumauscheidungen  
Antazidavermindern die Resorption von B-Vitaminen, der Vitamin A und C, Kalzium, Eisen, Fluor und Zink.  
Antibiotikazerstören die Darmflora, Bakterien – die unter anderem zur Vitamin K und Biotin Versorgung beitragen fehlen.  
Antidepressiva  wirken antagonistisch zu Vitamin B2
Antikoagulanzien  wirken Vitamin K antagonistisch, was auch erwünscht ist. Hohe Dosen von Vitamin E und C verstärken die blutverdünnende Wirkung    
Azathioprin  erhöht die renale Vitamin B6 Ausscheidung wirkt antagonistisch zu Folsäure  
Azetylsalizylsäure (ASS)  vermindert die Vitamin C Resorption, hemmt die Wirkung von Vitamin K senkt die Folsäure und Vitamin B12 Spiegel, kann zu chronischen Magen-Darm-Blutungen und Eisenmangel führen  
Ballaststoffpräparate z.B. Kleie Pektin, Flohsamen  vermindern die Resorption u.a. von Beta-Karotin, Eisen, Kupfer und Zink
Barbiturate  behindern den Stoffwechsel der Vitamine B2, B6, B12, und von Folsäure (Anmerkung: Das ist ungünstig da z.B. Vitamin B6 für die Synthese des unterstützenden Serotonins wichtig ist.) schnellerer Abbau schnellere renale Ausscheidung der Vitamine C, D und K vermindern die Resorption von Kalzium  
Carbamazepinerhöhter Bedarf an Biotin, Folsäure und Vitamin B12  
CimetidinVermindert die Aufnahme von Vitamin B12 und Eisen  
Cis Platinerhöhte renale Ausscheidung von Kalium und Magnesium  
Clofibratverminderte Resorption von Eisen, Beta- Karotin und Vitamin B12  
Colestyraminverminderte Resorption der Vitamine A, D, E, K, B12, Folsäure und Beta-Karotin sowie aller Mineralstoffe  
Fibratebeeinflussen den Folsäure und Vitamin B12 Stoffwechsel, vermindert den Q10- und Vitamin E Spiegel  
H2 Blockerverminderte Folsäure und Vitamin B12 Resorption  
Indomethazin (Rheuma)vermindert den Vitamin C Spiegel  
Insulinerhöhte renale Ausscheidung von Kalium und Magnesium  
Kontrazeptiva (u.a. Pille)stören den Vitamin B2 Stoffwechsel, erhöhen den Vitamin B6 Verbrauch, senken die Vitamin B12, Beta-Karotin, Vitamin C und Zink Spiegel, stören die Folsäureverwertung  
Kortikoideerhöhter Verbrauch von Vitamin C, erhöhte renale Ausscheidung von Vitamin B6, erhöhter Vitamin D Bedarf, verminderte Kalziumresorption (Anmerkung: Ein Mangel an Vitamin D und Kalzium trägt beides zusammen zu Kortikoid bedingten Osteoporose); erhöhte Ausscheidung von Kalium, Kupfer, Magnesium und Zink, niedriger Selenspiegel (Anmerkung: bei Autoimmunkrankheiten fatal. Bei diesen Menschen werden Kortikoide oft verordnet, Selen hat aber einen schützenden Effekt
Laxanzienverminderte Resorption der fettlöslichen Vitamine A, D ,E und K erhöhte enterale Verluste von Kalium und Magnesium
Metforminreduziert den Vitamin B1, B12 und Folsäurespiegel
Neuroleptikavermindern die Vitamin B1 Resorption, erhöhen die renale Ausscheidung von B1Vitamin; B1 Mangel droht
Östrogenbeeinträchtig den Vitamin B6 Stoffwechsel
Penicillaminerhöhte renale Ausscheidung von Vitamin B6, Kupfer und Zink (Anmerkung: Gerade Kupfer und Zink werden bei rheumatischen Erkrankungen benötigt
Statinesenken die körpereigene Synthese von Cholesterin und Q10, vermindert den Vitamin E und Beta Karotin Spiegel (Anmerkung: gerade Q10 und Antioxidantien sind bei Herzpatienten, bei denen Statine bevorzugt eingesetzt werden, von essenzieller Bedeutung)
Sulfonamideverminderte Resorption der Folsäure
Tetracyklinerhöhte renale Ausscheidung von Vitamin C, zerstört die Darmflora, erhöhte Ausscheidung von Zink und Vitamin C  
Thyroxinverminderte Resorption von Vitamin B2, antagonisierende Wirkung zu Vitamin E
Valproinsäuresenkt die Spiegel von Kupfer, Selen und Zink

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